Wird hier nicht mehr Gebetet? Habt ihr keine Anliegen? Ich schon: Hier sind die neusten Infos aus unserem wöchentlichen Gebetskreis (= ESMA) über Nigeria. Jeder, der jetzt nicht weiß, wo das liegt, der soll das gefälligs nachschlagen!
ESMA – Verfolgte Christen: Nigeria
GEBETSANLIEGEN:
Ø Ende der Gewalt, dauerhafter Frieden + Einheit
Ø Schutz für Nigerias Christen vor Anschlägen, Stärkung angesichts Verfolgung + Einschüchterung
Ø Hinwendung zu Christus in den muslimischen Stämmen in Nordnigeria, Suche nach dem Gott der Liebe trotz Furcht vor Druck und Verfolgung
Ø Gottes Schutz & Weisheit für Mitarbeiter und Organisationen, die Muslimen das Evangelium bringen
Ø Gesunde Lehre + Ausgewogenheit in Nigerias Kirchen:
Infos über Nigeria
- Etwa 130 Mio. Einwohner, rund 490 verschiedene Volksgruppen (!), Muslime ca. 50% (mindestens 100 Völker), Christen ca. 40%, Rest Animisten
- Fläche wie Frankreich, Großbritannien + Irland zusammen, besteht aus 36 Einzelstaaten
- seit 1999 demokratische Regierung, Staatspräsident Obasanjo (Baptist)
Situation heute:
Das Land ist bis heute zweigeteilt in einen christlichen Süden und einen muslimischen Norden, dadurch kam es in der jüngsten Vergangenheit immer wieder zu Unruhen und blutigen Auseinandersetzungen zwischen Christen und Muslimen!
- In den vergangenen 4 Jahren führten 12 nördliche Bundesstaaten die Scharia (islam. Gesetz) ein!!
- Bemühungen des Islam, das ganze Land unter Kontrolle zu bringen: zunehmend aggressiv, feindlich und kompromisslos
- Über 10.000 Söldner aus den Nachbarländern sollen rekrutiert worden sein, um christliche Orte in Nigeria zu überfallen
- Es ist die Sprache von einem Glaubenskrieg, der mehrere Tausende Opfer auf beiden Seiten forderte
- Christen beteiligten sich an brutalen Vergeltungsschlägen gegen Muslime
Historischer Hintergrund:
Süden:
- Erste Kontakte mit christl. Botschaft Ende des 15. Jh., systematische Evangelisierung ab dem 18. Jh. durch anglikanische + protestantische Missionare im Zusammenhang mit der britischen Kolonialherrschaft
- Im 20. Jh. Aufbau von Missionsstationen, und Kirchen v.a. im Süden
à dort fasste das Christentum langsam Fuß
Norden:
- Etablierung des Islam in den nördlichen Regionen schon im 11. Jh.
In Kolonialzeit (1851-1960):
- Alle Nichtmuslime bekommen Status von Sklaven, feudalistisches Sklavensystem von britischen Kolonialherren (ab 1851) gefördert, Abriegelung des aufständischeren Nordens à Schwache wirtschaftliche Entwicklung, soziale Missstände werden als gottgewollt angesehen
- Nichteinmischungsvertrag verhindert Aktivität christlicher Missionare in nördl. Regionen, aus dem Süden zugezogene Christen werden in Religionsausübung eingeschränkt, Christen bekommen außerhalb gelegene Wohnviertel zugewiesen (schlechter Ruf wegen Alkohol + Prostitution à negatives Bild vom Christentum insgesamt als Sünde tolerierende Religion), Benachteiligung von Christen beim Zugang zu Arbeitsplätzen, Schulen und Universitäten
Þ Strukturen der Diskriminierung als Grundstein für spätere Christen-verfolgung, Christen als Bürger zweiter Klasse
Nach Unabhängigkeit (1960)
- Norden verfügte über mehr Fläche + Bevölkerung à Macht im Staat auch nach Unabhängigkeit (1960)
- Massive Kampagne für die Bekehrung zum Islam, staatlich angeordnete Diskriminierung (höhere Ämter nur für Muslime)
- Verpachtung von Land nicht an Christen à Bau von Kirchen + christl. Schulen erschwert; Volksstämme, die Übertritt zum Islam ablehnten, lebten meist in Armut (z.B. Fulani-Nomaden)
- Verknüpfung von westl. Bildung & Christentum à Christentum mehr als Religion, nämlich Protest gegen Islam, Chance zur Bewahrung der eigenen Identität, Suche nach kultureller + wirtschaftlicher Unabhängigkeit
- Ausweisung ausländischer Missionare nach dem Biafra-Krieg (1967-1970), Ortskirchen überlebten aus eigener Kraft
- Unterstützung der Muslime in Nigeria durch Teile der arabischen Welt (Plattform für Ausbreitung des Islam auf dem ganzen afrikanischen Kontinent), aggressive Missionierungspraxis, westliche Unternehmen begünstigen aus geschäftlichen Interessen die Situation (deutsches Bauunternehmen spendete für Errichtung von Moscheen in mehreren Städten)!!!
Seit Ende der Militärdiktatur (1999)
- Einführung der Scharia als staatl. Gesetz in mehreren nördlichen Bundesstaaten à Rechte der Frauen & nichtmuslimischen Bürgern stark beschnitten, weiterhin Einschüchterung + Diskriminierung der Christen
- (christl.) Staatspräsident Obasanjo übt keinen Druck auf Gouverneure aus, um säkuläre Rechtsordnung wiedereinzuführen (= politischer + physischer Selbstmord!)
Unterstützung der Scharia in der Bevölkerung auf Nährboden der Hoffnungs-losigkeit (Armut, Arbeitslosigkeit, Korruption)